„Bildung ist Zukunft“

Das Erzbistum Paderborn hat am Donnerstag, 30. Juli 2009, ihre Stiftung „Bildung ist Zukunft“ eröffnet. In einer Feierstunde in der Bildungsstätte Liborianum in Paderborn überreichte die Detmolder Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl die Stiftungsurkunde. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, hielt den Festvortrag zum Thema „Gesellschaft lebt vom engagierten Miteinander“.

„Der Titel der Stiftung „Bildung ist Zukunft“ weist bewusst auf eine weit reichende Perspektive hin, denn langfristige Perspektiven soll die Bildungsarbeit im Erzbistum Paderborn haben“, sagte Monsignore Thomas Dornseifer in seiner Begrüßungsrede zur Stiftungseröffnung. Erzbischof Hans-Josef Becker sehe in der Erwachsenenbildung einen wesentlichen Bestandteil des Verkündigungsdienstes. Auf seinen Wunsch soll sich Erwachsenenbildung „als Bindeglied zwischen Kirche und ziviler Gesellschaft verstanden werden“, fuhr Dornseifer fort.

Die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung im Erzbistum Paderborn leiste durch die Dekanatsbildungswerke und die Katholischen Bildungsstätten ihren Beitrag als Teil des öffentlichen und pluralen Systems der Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen. „Dieser Beitrag ist durch die kirchliche Bindung geprägt und seine Werteorientierung daher grundsätzlich am christlichen Welt- und Menschenbild ausgerichtet“, so Dornseifer.

Bei der Überreichung der Stiftungsurkunde an Monsignore Thomas Dornseifer und Dr. Harald Hiltl wies die Detmolder Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl darauf hin, dass es viele Stiftungen gebe, die sich mit Bildung beschäftigen, sie freue sich daher besonders, dass die Stiftung des Erzbistums die Erwachsenenbildung unterstütze.

In seiner Festrede machte der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Hermann Kues deutlich, dass die Stiftung des Erzbistums Paderborn den Nerv der Zeit getroffen habe. Der Verdienst der Stiftung liege darin „ob wir den Wandel annehmen und gestalten, oder ob wir ihn über uns ergehen lassen, das hängt entscheidend von der Bildung ab“. Weiter führte Kues aus, dass es in der Bildung nicht nur auf Qualifikation und Wissen ankomme, sondern ebenso auf das Musische, die Herzensbildung, auf Neugier, auf Charakterbildung, auf Wertebewusstsein und nicht zuletzt auf Religion. „Die Kirchen haben mit ihren Bildungszentren und Akademien Zentren geschaffen, die immer noch beispielgebend sind für das, was unsere Gesellschaft braucht: Debatte, Kontroverse, Dialog – das alles bei Achtung der Meinung des anderen und getragen von der Suche nach der besten Lösung der strittigen Probleme“, stellte Kues heraus.

Die Stiftung hat ein Startkapital von ca. 3 Millionen Euro. Hiermit soll die kirchliche Bildungsarbeit unterstützt werden. Es sollen innovative Projekte, insbesondere bei Kooperation und Vernetzung mehrerer katholischer Bildungsträger gefördert werden. Es können Anschubfinanzierungen für innovativer Maßnahmen geleistet werden, und außerdem wird die Stiftung eigene Maßnahmen durchführen, die der Innovation der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung, wie Fachtagungen, Kongresse oder Vergabe von Innovationspreisen dienen. Hierdurch soll die Arbeit der Dekanatsbildungswerke und der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung gefördert werden.

Erzbischof Hans-Josef Becker hat die Gremien der Stiftung besetzt. Zum Vorstand gehören Dr. Harald Hiltl als Vorsitzender, Brigitte Brütting und Dieter Mahlmann. Hiltl ist Leiter der Agentur für Arbeit in Detmold und war Vorsitzender des Diözesanbildungswerkes. Zum Kuratorium gehören neben dem Vorsitzenden Monsignore Thomas Dornseifer, Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste, Dr. Heiner Ellebracht, Dr. Leonhard Göke, Michael Mersch, Hubert Stuntebeck und Schwester Alexa Weißmüller.